Hyperschallbahn
Mit Hochgeschwindigkeit in die Zukunft
Die extreme Zunahme des Verkehrs zu Lande, auf dem Wasser und in der Luft mahnt neue Lösungen an. Ein weltweites Hyperschallbahnnetz könnte ein Lösungsansatz sein, wie Andreas Scholz in seinem Buch „Hyperschallbahn“ darlegt.
Reisen mit bis zu 7200 km/h klingt nach purer Zukunftsmusik und doch liegt diese Vision im Bereich des Möglichen. Mit Zahlen, Daten und ausführlichen Berechnungen untermauert Andreas Scholz in seinem Buch „Hyperschallbahn“, dass sich der kühne Plan, ein weltumspannendes, weitgehend luftleer gepumptes Röhren-Hyperschallbahnnetz aufzubauen, durchaus realisieren lässt. Die Zeit der autobahnverstopfenden Lastwagenkolonnen wäre dann vorbei, zudem stünde die Ablösung des Luftverkehrs bevor.
Obwohl die technischen Herausforderungen sowie die aufzubringenden Kosten gigantisch sind, wäre die Umsetzung dieses Projekts mit ebenso gigantischen Vorteilen verbunden. Damit wären beispielsweise immense Wachstumschancen für Schwellenländer verbunden. Deren steigender Wohlstand würde Migrationsströme zum Versiegen bringen, da die Menschen in ihrer Heimat künftig ebenso hochwertige, gut bezahlte Arbeitsplätze vorfinden würden, wie es in Europa der Fall ist.
Der Autor weist mittels einer Ergebnisrechnung nach, dass der Betrieb einer Hyperschallbahn wirtschaftlich darstellbar ist, wenn die zugrundeliegenden Ertragsprognosen und die Kostenentwicklung eintreffen.
Wer dessen Buch durcharbeitet, wird feststellen, dass so eine Bahn für die Menschheit der Schlüssel zu einer besseren Zukunft ist. Beispielsweise wäre der Wohnort Istanbul problemlos mit dem Arbeitsort Frankfurt kombinierbar. Auch wenn im Buch dargelegt wird, dass dünn besiedelte Randregionen aus Kostengründen nicht direkt mit einer Hyperschallbahn versorgt werden können, wären kleinere Zubringerbahnen vorstellbar, die Reisende an die Hyperschallbahn-Knotenpunkte bringen.
Nicht nur mit der Wirtschaftlichkeit hat sich der Autor in seinem Buch auseinandergesetzt, sondern auch mit den technischen Herausforderungen, die eine Hyperschallbahn an die Ingenieure stellt. So erläutert er beispielsweise, dass im Tiefseebereich der Bau von Schwebetunneln erforderlich wird. Diese werden mit inselartigen Plattformen verbunden sein, wo die Technik zur Erzeugung eines Vakuums, sowie die Ausrüstung für Inspektionen und Instandsetzungen, aber auch für die Rettung von Passagieren in Notfällen untergebracht ist.
Die Strecke selbst muss ganz bestimmte Kriterien hinsichtlich ihrer Streckenführung genügen, damit die bei 7200 km/h auftretenden Fliehkräfte sich nicht nachteilig auf das Wohlbefinden der Passagiere auswirken. Selbstverständlich müssen die Anfahr- und Bremsbeschleunigungskräfte ebenfalls so gewählt werden, dass die Passagiere sich wohl fühlen. Aus Sicherheitsgründen muss der Zugang zum Gastronomiebereich auf die beschleunigungsfreie Zeitphase begrenzt werden, was nur auf interkontinentalen, nicht jedoch auf kontinentalen Linien der Fall sein wird.
Interessant ist, dass der Autor davon ausgeht, dass bereits im Jahr 2060 in Europa ein Teilnetz mit 16 Linien sowie einer Länge von 39.370 km existieren wird, wenn im Jahre 2030 die Planung beginnt.
Somit ist es für Städte- und Verkehrsplaner sowie Politiker eine gute Idee, sich das Buch „Hyperschallbahn“ von Andreas Scholz zuzulegen, um frühzeitig zu ergründen, welche Chancen dieses Projekt für die eigene Region bringen würde. Mit dem im Buch dargelegten Fakten ist man gut gerüstet für eine Mitarbeit bei der Planung des Hyperschallbahnnetzes, welches 2085 voll ausgebaut sein soll.