Modulare Lösung für den Mittelstand
SOFA macht aus Werkbänken smarte Assistenten
Mit SOFA hat der Weidener Automatisierungsspezialist Peter Scholz Software und Engineering GmbH eine offene Software-Plattform geschaffen, die jeden vorhandenen Arbeitsplatz in ein modernes Werker-Assistenzsystem verwandelt. Im Gegensatz zu vergleichbaren Lösungen für die Großindustrie dockt SOFA an praktisch jedes ERP-System an und bezieht vorhandene Werkzeuge mit ein. Damit zielt die Lösung auf den Mittelstand und erreicht zwei Ziele: Werker unterstützen und mit dem ERP-Connector unproduktive Arbeitsgänge obsolet machen.
SOFA schützt bereits getätigte Investitionen in vorhandene Arbeitsplätze sowie in Werkzeuge mit digitaler Schnittstelle. Ob Schrauber, Handscanner, Pick-by-Light oder Wearable – sie werden mit einbezogen und etwa nur an den entsprechenden Stellen in Arbeitsablauf freigegeben. Rückgemeldete Werte, etwa über das Anzugsmoment einer Schraube, liest SOFA ein und führt sämtliche Informationen, auch von Prüfkameras oder anderen Testsystemen, zu einem Datensatz zusammen.
Ursprünglich entwickelt, um Fehler und Verschwendung zu vermeiden, heben Werker-Assistenzsysteme in Zeiten des Arbeitskräftemangels das Potenzial von Ungelernten und von Aushilfskräften: Leichtverständliche Schritt-für-Schritt-Anleitungen, die ggf. auch ohne Sprache auskommen, führen zu perfekten Arbeitsergebnissen; eingebaute Überwachungsschritte erlauben eine 100%-Kontrolle der Werkstücke sowie eine vollständige Rückverfolgbarkeit auf Bauteilebene.
SOFA kommuniziert auf eine einfache aber leistungsfähige Art mit praktisch jedem ERP-System und macht so viele unproduktive, „händische“ Vorgänge überflüssig. Denn die wirklichen Potenziale für Effizienz und Kostensenkung liegen in der Automation der produktionsbezogenen Verwaltungsprozesse wie Organisation des Teilenachschubs, Materialverwaltung mit Bestandsführung und Rückmeldung, Ausbuchen von Komponenten, die Fertigmeldung von bearbeiteten Werkstücken, Zeitmeldungen und so weiter. Für geregelte Abläufe in der Fertigung sind diese Prozesse zwingend erforderlich, halten die Werker aber von ihren eigentlichen Aufgaben ab. Produktive Arbeitszeiten von über 60% gelten in nicht wenigen Unternehmen schon als Erfolg.
Auf Maschinen- und Anlagenebene steuern SPS- und MES-Systeme die Prozesse; programmiert und betrieben von Technikern und Meistern. Das ERP-System, meist ohnehin nur für kaufmännische Belange eingesetzt, verwendet gekaufte Software und wird von einem Systemadministrator betreut. Vielfach liegen zwischen der SPS- und der SAP-Welt tiefe Gräben fehlenden gegenseitigen Verständnisses – und da sind unterschiedliche Kommunikationsstrukturen über IOs oder TCP/IP nur eines der kleineren Probleme.
„Was der Digitalisierung im Mittelstand tatsächlich entgegensteht, ist der fehlende bidirektionale Stecker zwischen diesen beiden Welten,“ ist Unternehmensgründer und langjähriger Geschäftsführer des Automatisierungsunternehmens überzeugt. „Daher haben wir schon vor Jahren die Entwicklung von SOFA begonnen. Die Software für Assistenzsysteme ist in C# programmiert und ist von Anfang an als offene Kommunikationsplattform angelegt. Denn im Mittelstand definiert allein die Systemumgebung auf Kundenseite, welche Werkzeuge eingesetzt werden, und wer mit wem kommunizieren muss, um das Optimum zu erreichen.
SOFA ist modular aufgebaut und damit nicht an eine bestimmte Hardware gebunden. Zwischenzeitlich wird das System daher auch von einigen System- bzw. Hardware-Herstellern eingesetzt, um das eigene Angebot zu komplettieren.
Firmenprofil
Die Peter Scholz Software & Engineering GmbH ist seit 1997 Entwickler, Hersteller und Dienstleistungspartner für industrielle Vision-Systeme sowie Mess- und Steuerungstechnik. Das in Weiden in der Oberpfalz beheimatete Unternehmen mit rund 25 Mitarbeitern hat in den vergangenen Jahren viel Knowhow und Erfahrung im Einsatz von Assistenzsystemen in mittelständisch geprägten Fertigungsunternehmen aufgebaut.
Der Erfolg des Unternehmens beruht darauf, dass es grundsätzlich die Herausforderung des Kunden in den Mittelpunkt der Lösung stellt. Daraus ergibt sich, welche Werkzeuge wie eingesetzt werden. So kommt es, dass Scholz zum einen der erste Systemintegrator von Cognex in Deutschland war, gleichzeitig aber auch einer der ersten Preferred Partner von Keyence.