Ohne Ecken und Kanten

Robust müssen sie sein und exakt arbeiten: Die Anfasmaschinen von GERIMA sind stationäre Schleif- und Fräsmaschinen, mit denen sich unterschiedliche Bleche anfassen lassen, zum Beispiel für die Schweißnahtvorbereitung oder aus rein optischen Gründen. Gewaltige Kräfte können auf die oft mehrere Zentimeter dicken Werkstücke wirken. Um den Verschleiß an der Anlage zu reduzieren und damit zeitaufwändige Reparaturen zu vermeiden, vertraut der Maschinenbauer auf THK-Maschinenelemente von Indunorm.

„Mit der Large-Serie unserer Hochleistungs-Bandschleifanlagendes Typs A können wir im Spann-Hub-Verfahren Bleche bis 6.500 Millimeter Länge (Schleifhub) bearbeiten“, beschreibt Dipl.-Ing. Ralf Dappers, Prokurist bei der GERIMA GmbH im Saarländischen St. Wendel. Die Werkstücke können bis zu zehn Zentimeter dick sein und bestehen meist aus Stahl oder Edelstahl. „Mit diesen Anfasmaschinen kann der Anwender zum Beispiel Bleche für das Schweißen vorbereiten. Denn um eine saubere Verbindung zu schaffen, dürfen keine Grate vorhanden sein“, sagt Dappers.

Neben dieser Kantenbearbeitung eignen sich Maschinen von GERIMA auch beispielsweise für die Kantenverrundung, etwa als Korrosionsschutz für Lackierarbeiten. Die Kunden, die diese Maschinen einsetzen, kommen unter anderem aus dem Schiffs-, Kran- oder Brückenbau.

„Wir haben Anlagen für kleine, mittelgroße und große Werkstücke im Programm“, beschreibt der GERIMA-Experte. „Unsere Maschinen bieten eine sehr hohe Fasenqualität und eine gute Abtragleistung und sind für die Serienfertigung ausgelegt.“ Sie ermöglichen zudem eine präzise Werkstückführung und mit ihrer robusten Bauweise eine lange Lebensdauer – Ansprüche, die Kunden immer häufiger stellen. „Unsere Anlagen sind nicht CNC-gesteuert. Deswegen müssen die verbauten Komponenten exakt laufen“, betont Dappers.

Ausgewählte Zulieferer

Bei allen seinen Entwicklungen setzt GERIMAauf ausgewählte Zulieferer. Dazu gehört die Indunorm Bewegungstechnik. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Duisburg und einem Standort in Stuttgart ist der größte europäische Vertriebspartner von THK – Hersteller und Weltmarktführer von Lineartechnik. „Wir liefern nicht nur die hochwertigen THK-Komponenten. Wir übernehmen auch die technische Beratung vor Ort, wählen für die jeweilige Anwendung die passenden Produkte aus und berechnen die benötigten Spindel- und Führungsgrößen“, sagt Stefan Bauer, Technischer Vertrieb Südwest bei Indunorm, der den Maschinenbauer betreut.

Ralf Dappers: „Wir hatten damals gerade eine neue Maschine entwickelt und den Markt sondiert. Wir verbauten Führungen von THK und waren von der Qualität und der Zuverlässigkeit begeistert – und natürlich vom Support. Seitdem ist die Zusammenarbeit immer weiter gewachsen.“ Mit seinem breiten Sortiment zählt Indunorm heute zum Hauptlieferanten von GERIMA. Denn für Dappers ergebe es keinen Sinn, eine THK-Schiene bei dem einen Anbieter zu holen und eine artverwandte Schiene bei einem anderen Lieferanten. Zudem liefert Indunorm die Führungen montagefertig zu GERIMA ins Haus – ein Punkt, der die Maschinenbauer überzeugte.

Die richtigen Komponenten für die optimale Funktion

Ralf Dappers zeigt auf eine Bandschleifanlage der Large- oder kurz L-Serie. Auf Rollenbahnen fährt das mehrere Meter lange Blech in die Maschine. Spannbalken senken sich auf das Werkstück und pressen es auf dem Tisch. Anschließend läuft das Schleifaggregat am Bauteil entlang. „Bei dieser Bearbeitung wirken oft hohe Kräfte, vor allem wenn dieses aus einem besonders zähen und harten Werkzeugstahl besteht“, berichtet Dappers.

„Um das Schleifaggregat sicher und präzise von oben nach unten und zurück für die Fasengeometrie zu verfahren, kommt eine Kreisbogenführung von THK mit einem Radius von 600 Millimetern zum Einsatz. „Im Gegensatz zu Gleitführungen oder Kurvenrollen ermöglicht diese Baureihe eine spielfreie, hochgenaue Kreisbewegung von fünf Metern und darüber hinaus“, erläutert Indunorm-Experte Bauer.

Mehrere Führungswagen können sich individuell auf der gleichen Schiene bewegen. Durch Anordnung der Führungswagen an den Belastungsschwerpunkten lässt sich die Konstruktion vereinfachen. Die Komponente nimmt Belastungen aus allen Richtungen auf. Im selben Aggregat sind dazu zwei Linearführungen mit Kugelkette verbaut, die auf Leistung, Effizienz und Laufkultur ausgelegt sind.

„Diese beiden Elemente bewegen das Schleifaggregat von links nach rechts und wieder zurück“, erklärt Bauer. Diese THK-Komponenten sind inunterschiedlichen Baugrößen erhältlich. Deshalb kommen sie bei GERIMA nicht nur in der Large-Serie zum Einsatz. „Wir verbauen neben den sechs Meter langen Schienen auch kleinere Versionen, die zum Beispiel nur etwa 50 Zentimeter lang sind.“

Das Schleifaggregat ist relativ schwer, gleichzeitig muss dieses exakt verfahren. Deshalb müssen die THK-Führungen nicht nur sehr genau, sondern auch robust sein. Es bringe nichts, bei dieser Anwendung auf Low-Budget-Lösungen zu setzen, ist Dappers überzeugt. Denn würde eine Schiene vorzeitig ausfallen, wäre der Aufwand für einen Tausch enorm – und damit mit erheblichem Stillstand verbunden.

Bei Bedarf schnell vor Ort

An ihre Zulieferer stellen die Saarländer überhaupt hohe Anforderungen. Wichtig sind Erreichbarkeit und Zuverlässigkeit. Schließlich darf es nicht Monate dauern, bis die bestellte Ware endlich vor Ort ist. „Diese Kreisbogenführung von THK ist schon einzigartig“, ist Dappers begeistert. „Und mit Indunorm haben wir einen Ansprechpartner immer in der Nähe.“ Der direkte Kontakt ist ihm besonders wichtig. „Wir sind mit unseren Zulieferern eng verbunden. Davon profitieren wir vor allem in der Entwicklungsphase. Da reicht es oft nicht, einfach nur eine Zeichnung zu haben – mit Indunorm haben wir immer eine kompetente Unterstützung.“