Per 3D-Druck zum beweglichen Anschauungsobjekt
Anschauungsmodelle die sich bewegen, sind hervorragend geeignet, einen technischen Unterricht ausgesprochen interessant zu gestalten. Derartige Modelle lassen sich mit einem 3D-Drucker in kurzer Zeit erstellen. Durch den Einsatz unterschiedlich farbiger Filamente lassen sich sogar besonders reizvolle Modelle produzieren, da es damit möglich ist, Funktionsbaugruppen optisch hervorzuheben.
Mit dem 3D-Drucker hergestellte Teile lassen sich zusammenkleben oder zusammenschrauben. Auf diese Weise entstehen Prototypen für die Industrie, Studienobjekte für Studenten oder Anschauungsmodelle für den Schulunterricht. Um derartige Hingucker zu produzieren ist es allerdings nötig, sich mit Klebstoffen, Schrauben sowie Gewinden zu beschäftigen, damit der Zusammenbau reibungslos klappt.
In einem CAD-System ist es beispielsweise problemlos möglich, den Kolben in den Zylinder einzubauen und erst danach den Stift sowie das Pleuel zu montieren. Dies ist in der Realität nicht machbar, da die Montage von Stift und Pleuel durch den nun störenden Zylinder verhindert wird. Im CAD-System kann dieser einfach ausgeblendet werden, weshalb er beim Montageprozess nicht stört.
Nun werden an der Oberseite des Kolbens sowie am zu verbauenden Stift jeweils 3D-Achsen eingezeichnet. Diese dienen dazu, die beiden Körper zu verbinden.
Nun muss der Stift noch um 7,88 Millimeter nach unter verschoben werden, damit er genau in der Bohrung eingepasst ist. Dieses etwas umständliche Procedere ist nötig, da die Querbohrung des Kolbens durch die vorhandenen Durchdringungskurven keine mathematische Lösung für eine direkte Platzierung des Stiftes zulässt.
Nachdem alles platziert wurde, kann der Zylinder wieder eingeblendet werden, damit die Schwungmasse platziert werden kann.
Damit das Pleuel sowie die Schwungmasse miteinander verbunden werden können, ist es nötig, jeweils deren Flugkreise einzuzeichnen, damit aus den sich ergebenden Schnittpunkten der Montagepunkt für den Verbindungsstift resultiert, der beide Teile miteinander verbindet.
Leider gibt es in BeckerCAD keine Möglichkeit, außerhalb der Funktion „Körper neu positionieren“ Elemente in Kombination mit einer Fangfunktion zu drehen. Auch die Funktion „3D-Objekte transformieren“ ist dazu nicht in der Lage. Für eine exakte Ausrichtung von Pleuel und Schwungmasse bleibt daher nur der Weg, nochmals die Funktion „Körper neu positionieren“ aufzurufen, da es damit möglich ist, die Fangfunktionen zu nutzen, um diese beiden Elemente exakt an einem der ermittelten Schnittpunkte der Flugkreise auszurichten. Zu diesem Zweck ist es sinnvoll, die beiden Elemente ein Stück vom Einbauort wegzuschieben.
Schlussendlich werden die Normteile beziehungsweise Schrauben montiert und gegebenenfalls alle Teile eingefärbt.
Der korrekte Umgang mit der Funktion „Körper neu positionieren“ ist nicht auf dem ersten Blick ersichtlich. Mittels des Einbaus der Schwungmasse in den Zylinder soll verdeutlicht werden, was zu beachten ist, wenn die Schwungmasse in einem bestimmten Winkel eingebaut werden soll.
Nach dem Aufruf der Funktion „Körper neu positionieren“ muss im ersten und zweiten Kontextmenü jeweils die Auswahl „Fläche/KE“ ausgewählt sowie jeweils ein Bezugspunkt an den beiden beteiligten Elementen festgelegt werden. Mit dieser Einstellung werden Elemente ohne zusätzliche Optionen platziert.
Sind weitere Platzierungswünsche vorhanden, etwa die Drehung des einzubauenden Teils um einen bestimmten Winkel, so ist dies problemlos möglich, da BeckerCAD nach dem Platzieren des Teils automatisch erneut das Kontextmenü zur Auswahl anbietet. Im Fall einer Drehung darf dort jedoch keine Auswahl getroffen werden. Vielmehr ist dazu eine Konstruktionsebene zu drehen, die automatisch mit dem zu platzierenden Teil erzeugt wird. Um die KE zu drehen, gibt es den Befehl „KE um Punkt drehen“.
Die genaue Position des Drehwinkels wird erreicht, indem per mittlere Maustaste das Kontextmenü für die Fangpunkte aufgerufen und „Schnittpunkt“ ausgewählt wird. Per Klick auf den Schnittpunkt der beiden Kreise wird der Mittelpunkt der Schwungmassen-Bohrung exakt an diesem Punkt ausgerichtet.
Wird die Funktion beendet, so wird die KE gelöscht und bleibt die Schwungmasse in der festgelegten Position stehen.