Vom Icon zum mit Puderzucker verzierten Muffin

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Cliparts in BeckerCAD nutzen 

Icons, Logos und Symbole werden im WWW zahlreich zum Download angeboten oder befinden sich als Beigabe auf der DVD professioneller Zeichenprogramme, wie etwa Corel Draw. In Kombination mit BeckerCAD und einem 3D-Drucker können damit interessante Schablonen hergestellt werden, die beispielsweise zum Verzieren von Geburtstagskuchen und Muffins genutzt werden können. Dieser Artikel zeigt, wie man eine Schablone zum exakten Verstreuen von Puderzucker selbst herstellen kann.

Der 3D-Drucker ist ein vielseitig einsetzbares Werkzeug für die Industrie, aber auch für Privatpersonen, da sich damit Dinge herstellen lassen, für die in früherer Zeit teure Werkzeugmaschinen nötig waren. Damit ist es möglich, einbaufertige Flugzeugteile ebenso herzustellen, wie Oldtimer-Ersatzteile, die nicht mehr produziert werden. Sogar Hobby-Bäcker haben mittlerweile den 3D-Drucker für sich entdeckt, um etwa Geburtstagskinder beispielsweise mit besonders schön dekorierten Muffins zu überraschen.

Um derartige Kunstwerke zu produzieren, ist es nötig, eine Schablone mithilfe des 3D-Drucker herzustellen. Dazu muss man kein besonderes grafisches Talent besitzen, da die dazu nötigen Buchstaben, Logos und Icons als Freeware im Netz existieren. Die Auswahl ist riesig, sodass sicher für jeden Geschmack das Passende dabei ist.

Hier einige Quellen, wo freie Cliparts zum Download angeboten werden:

Auch Besitzer von Corel Draw bekommen zusammen mit dieser Grafiksoftware einen großen Fundus an Vektorgrafiken mitgeliefert, in dem es sich lohnt zu stöbern, um geeignetes Material für eigene Zwecke herauszufiltern.

Ideal ist es, wenn die gewünschte Grafik im DXF-Format vorliegt, da dies die Möglichkeit eröffnet, diese direkt in BeckerCAD zu importieren. Dies ist jedoch wohl selten der Fall, weshalb eine Grafik zunächst in ein Vektorzeichenprogramm eigelesen werden muss, um diese von dort in das DXF-Format zu exportieren.

Dies kann beispielsweise mit Corel Draw, Inkscape oder Adobe Illustrator geschehen. Weitere Software für diesen Zweck kann unter nachfolgendem Link in Erfahrung gebracht werden: https://www.heise.de/download/specials/Vektorgrafiken-erstellen-Zeichenprogramme-im-Vergleich-6181649.

Via Corel Draw zur DXF-Datei

Im nachfolgenden Beispiel wird Corel Draw als Werkzeug genutzt, eine DXF-Datei aus einem Bild oder Logo zu gewinnen. Dazu wird das gewünschte Bild zunächst über „Datei/Import…“ in dieses Zeichenprogramm importiert.

Anschließend wird über „Datei/Exportieren…“ die Grafik im DXF-Format exportiert.

Import in BeckerCAD

Liegt die DXF-Datei vor, so kann sie über den DXF-Importfilter in BeckerCAD eingelesen werden.

Nun werden über das Löschwerkzeug eventuell unerwünscht mitübertragene Objektelemente gelöscht. In diesem Fall wäre dies der Rahmen der den Löwen einschließt.

Danach kommt ein wichtiger Schritt: Das vollständige Auflösen des Symbols. Dies ist deshalb wichtig, da sonst unter Umständen Probleme bei der Funktion „Extrusion“ auftauchen, die verhindern, dass das komplette Symbol korrekt in die dritte Dimension extrudiert wird.

Anschließend kann das nun in seine Einzelteile zerlegte Symbol über „Dynamisch kopieren“ in das 3D-Fenster transferiert werden. Dazu ist die genannte Funktion durch Anklicken zu aktivieren und ist anschließend bei gedrückter linker Maustaste ein Rahmen um das Symbol zu legen.

Die Vergrößerung zeigt, dass der Transfer einwandfrei funktioniert hat.

Der Weg in die dritte Dimension

Nachdem die Grafik nun im 3D-Fenster liegt, kann diese über die Funktion „Extrusion“ in die Höhe extrudiert werden.

Dabei kann es passieren, dass eine Fehlermeldung auftaucht, die darüber informiert, dass einige Elemente der Grafik den Wert Null haben. Es ist einen Versuch wert, dennoch zu probieren, ob die Extrusion nicht doch klappt.

Bei umfangreichen Grafiken beziehungsweise Logos kann es sein, dass Verzögerungen den Bildaufbau beim Extrudieren verlangsamen. In diesem Fall muss die Maus sehr sparsam und vorsichtig bewegt werden, damit sich dieses Phänomen in Grenzen hält.

Sobald die Maustaste losgelassen wird, berechnet BeckerCAD das 3D-Volumenmodell und zeigt es nach kurzer Rechenzeit an.

Da die Grafik dafür genutzt werden soll, um Muffins mit Puderzucker zu bestreuen, muss nun ein 3D-Zylinder in dessen Mitte eingesetzt werden, da eine derartige Puderzucker-Streuform nur erreicht werden kann, wenn die Grafik per Boolescher Funktion von einem Zylinder „abgezogen“ wird, wodurch ein konturiertes Loch entsteht, in das später der Puderzucker eingestreut wird.

Das Logo muss nun über die boolesche Funktion „Subtraktion“ vom Zylinder abgezogen werden, wodurch BeckerCAD einen Durchbruch berechnet, der der Logoform entspricht.

Das Ergebnis ist die gewünschte Form, die auf Muffins aufgelegt wird, um diese mit einem tollen Logo zu verzieren.

Hinweis:

Es gibt in diesem Beispiel Elemente, die nicht mit dem Rest der Schablone verbunden sind. Diese müssen selbstverständlich mit einem Steg versehen werden, damit diese nicht aus der Schablone fallen. In diesem Fall wäre dies das Auge sowie ein Teil des Löwen-Schwanzes.

Der 3D-Druck

Sobald die Grafik in BeckerCAD fertiggestellt ist, kann diese in das STL-Format exportiert und anschließend in das Slicer-Programm, beispielsweise Rexprint, eingelesen werden. Von diesem Programm wird das Volumenmodell in feine Schichten zerlegt, was es einem 3D-Drucker ermöglicht, durch schichtweises Aufbringen von geschmolzenem Filament ein reales Werkstück zu erstellen.

Für den 1,5 Stunden dauernden Druck dieser Schablone werden rund 7 Meter Filament benötigt.

Nun ist es an der Zeit, die Muffins mit Puderzucker zu bestreuen.

Die mittels der 3D-gedruckten Schablone dekorierten Muffins können sich wahrlich sehen lassen!

Video "Vom Icon zum mit Puderzucker verzierten Muffin":


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