Via Blender zum Planetensystem
Animationen mit Spaß-Faktor
Mit Blender sind Animationen sehr einfach umsetzbar. Sogar ein kleines Planetensystem ist damit sehr rasch erstellt und ein entsprechendes Video gedreht.
Mittels einer Kamera lassen sich in Blender interessante Dinge umsetzen beziehungsweise festhalten. So ist es beispielsweise möglich, einen Sonnenauf- und -untergang zu simulieren. Dazu ist es nötig, eine Kamera exakt am Äquator zu platzieren, eine Sonne sowie eine Kugel als Erde einzufügen und die Erde in Drehung zu versetzen.
Die exakte Platzierung eines Objekts kann in Blender mit dem Snap-Werkzeug vorgenommen werden, welches mit der Tastenkombination Shift+S aufgerufen wird.
Damit die Kamera exakt am Äquator platziert werden kann, muss an der entsprechenden Stelle auf der Kugel ein Punkt selektiert werden und das Snap-Werkzeug „Cursor an Auswahl“ angewählt werden. Dies bewirkt, dass der 3D-Cursor an den ausgewählten Punkt springt und dadurch dort sehr einfach eine Kamera platziert werden kann.
Damit dies klappt, muss zunächst der Objektmodus gewählt sowie über „Hinzufügen“ eine Kamera aktiviert werden.
Allerdings ist es nicht egal, in welcher Reihenfolge die Mausklicks stattfinden, da der Mittelpunkt des zuletzt angeklickten Objekts darüber entscheidet, wie die Drehung stattfindet. Dieses ist automatisch das sogenannte Elternteil, alle anderen Objekt sind die „Kinder“, die sich um das Elternteil beziehungsweise dessen Mittelpunkt drehen.
Damit aus Objekten Eltern und Kinder werden, müssen diese in der beschriebenen Weise angeklickt sowie anschließend über die Tastenkombination STRG+P der Parent-Dialog aufgerufen werden. Hier ist unter „Elternteil setzen“ schlicht „Objekt“ auszuwählen.
Anschließend können beide Objekte mit einer gemeinsamen Angabe der Rotationswinkel in Rotation versetzt werden.
Wie vermutet, werden die Monde von der Sonne korrekt angestrahlt und auch der Schattenwurf ist korrekt.
Was jetzt noch fehlt, ist, die mit der Erdrotation verbundene Kamera für die Animation zu nutzen. Dazu ist diese anzuklicken und mit der Tastenkombination STRG+0 zur Hauptkamera zu machen. Wichtig ist, dass bei diesem Vorgang der Mauscursor sich in der Benutzeransicht befindet, da die Tastenkombination sonst unter Umständen eine andere Funktion aktiviert. Jede Betätigung der Null-Taste führt nun dazu, dass zwischen Kamera und Außenansicht gewechselt wird.
Es zeigt sich, dass nun die Animation korrekt erzeugt wird, das Sonnenlicht demnach nur dann zur Geltung kommt, wenn es Körper gibt, die davon angestrahlt werden.
Damit die Szene noch interessanter wirkt, bietet es sich an, mehr Kugeln einzufügen und diese in Drehung zu setzen. Wer will, kann auch Monde erschaffen und diese in Drehung oder Bewegung versetzen, was ganz besonders reizvoll ist. Dazu ist anzumerken, dass eine einwandfreie Kreisbewegung nur dann erzeugt wird, wenn die angegebenen Winkel fortlaufend sind. Es muss beispielsweise demnach nach dem Winkel 360 Grad unbedingt der Winkel 450 Grad folgen. Wird dies nicht beachtet und stattdessen der Winkel 90 Grad gewählt, erfolgt die Animation unter Umständen rückwärts.
Ausgesprochen interessant wird es, wenn die Kugeln entlang von Pfaden bewegt werden, was beispielsweise für die Simulation von Kometen genutzt werden kann. Dazu ist im Objektmodus zunächst ein Objekt zu markieren, das die Aufgabe des Kometen bekommen soll, der 3D-Cursor in den Mittelpunkt dieses Objekts zu setzen und ein Pfad-Objekt über Hinzufügen/Kurve/NURBS-Kreis einzufügen.
Der Mond, welcher hier seine Bahnen drehen soll, kann von einem bereits vorhandenen Mond abgeleitet werden. Dazu den zu kopierenden Mond selektieren, Rechtsklick mit der Maus ausführen und „Objekt kopieren“ wählen.
Nun den neuen Mond selektieren, falls nicht bereits geschehen, Shift-Taste drücken und den NURBS-Kreis ebenfalls selektieren. Nun sind beide Objekte ausgewählt und können als Mutter-Kind-Gemeinschaft verbunden werden. Dazu ist über die Tastenkombination STRG+P der Parent-Dialog aufzurufen und unter „Elternteil setzen“ die Auswahl „Objekt“ anzuklicken.
Einfügen mehrerer Monde:
Monde können an mehreren Stellen eingefügt werden, was eine sehr eindrucksvolle Animation ergibt. Einen letzten Schliff vor dem Renderlauf ergibt sich, wenn man verschiedene Kameras an der Szene platziert und während der Animation zwischen diesen wechselt. Dazu ist folgendes Vorgehen nötig:
1. Kamera anklicken und mit STRG+0 zur Hautkamera machen. Der Cursor muss sich dabei im Arbeitsbereich befinden.
2. In die Zeitleiste wechseln und mit der Taste M an derjenigen Stelle einen Marker setzen, an der ein Wechsel auf die ausgewählte Kamera stattfinden soll. Der Cursor muss sich dabei in der Zeitleiste befinden. Mit der Tastenkombination STRG+M kann die automatisch generierte Kamerabenennung anschließend nach eigenen Wünschen umbenannt werden.
3. Die Tastenkombination STRG+B verbindet anschließend die gewählte Hauptkamera mit dem Marker.
Durch mehrere Wechsel der Kameras ist eine sehr schöne Animation der Szene zu erzielen.
Tipp: Die Winkel für die Drehung der Planeten können in der Zeitleiste angeklickt (Shift-Taste nicht vergessen), kopiert und an anderer Stelle eingefügt werden. Dazu muss der Zeiger an die Einfügestelle verschoben werden.
Selbstverständlich kann hier nach Lust und Laune etwas simuliert werden, was es in der Wirklichkeit nicht gibt, wie nachfolgendes Bild beziehungsweise das untenstehende Video zeigen.