2. FiT2clean Award 2023 verliehen
Innovationen für die industrielle Bauteilreinigung gewürdigt
Den Innovationspreis FiT2clean Award hat der der Fachverband industrielle Teilereinigung e. V. (FiT) 2023 zum zweiten Mal vergeben. Es werden damit herausragende Leistungen und Lösungen für die industrielle Bauteilreinigung ausgezeichnet. Unter den drei Finalisten sicherte sich die Intelligent Fluids GmbH mit der Entwicklung innovativer, umweltgerechter Phasenfluide, die klassische Lösemittel zahlreichen Reinigungsanwendungen ersetzten können, den ersten Platz.
In immer mehr Branchen ist die Bauteilreinigung nicht nur ein Fertigungsschritt, der entscheidend zur Produktqualität, sondern auch zur Ressourceneffizienz und der Umsetzung von neuen Produkten und damit zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit beiträgt. Dafür sind in der industriellen Reinigungstechnik innovative Entwicklungen erforderlich. „Mit dem 2022 etablierten und jährlich vergebenen FiT2clean Award würdigt der Fachverband industrielle Teilereinigung herausragende Leistungen und Lösungen und möchte Innovationen für die industrielle Teilereinigung vorantreiben“, berichtet Dr. Michael Flämmich, Vorstandsvorsitzender des FiT. 2023 bewarben sich insgesamt zwölf Unternehmen mit Neu- und Weiterentwicklungen um den Innovationspreis. „Die durchweg spannenden und zukunftsweisenden Entwicklungen machten es der mit Personen aus Wissenschaft, Forschung, Industrie und Medien besetzten Fachjury nicht leicht, die drei Finalisten auszuwählen“, ergänzt Michael Flämmich.
Die Gewinner des FiT2clean Awards 2023
Den mit 10.000 Euro und einem Jahr kostenloser Mitgliedschaft im Fachverband dotierten FiT2clean Award sicherte sich die Intelligent Fluids GmbH mit einem Konzept von Phasenfluiden, um klassische Lösemittel bei einer Vielzahl von industriellen Reinigungsanwendungen zu ersetzen. Die Fluide bestehen aus den Hauptkomponenten Wasser, Öl, Tenside und Aktivatoren. Statt der chemischen Auflösung von Verunreinigungen erfolgt die Entfernung der Kontaminationen damit durch physikalische Lift‐off‐Effekte. Dabei zeichnen sich diese neuen Reinigungsmedien nicht nur durch eine hohe Wirksamkeit aus, sondern ermöglichen auch signifikante Einsparungen bei den Betriebskosten.
Den zweiten Platz belegte die Sphera Technology GmbH mit einer innovativen Lösung zur Kontrolle der technischen Sauberkeit im Mikro- und Nanobereich. Basis der Innovation bildet die Kombination eines standardisierten Prüfkörpers mit glatten Flächen, eingearbeiteten Stufen, Kühlrippen, Durchgangs- und Sacklochbohrungen sowie Gewinde mit hochpräzisen Prüfpartikeln in fest vorgegebenen Größen (z. B. 0.5 μm, 1 μm, 5 μm, 10 μm) und entsprechender Codierung mit UV-aktiven Farben. Sie werden in einem speziell entwickelten Verfahren auf den Prüfkörper aufgebracht. Im nächsten Schritt durchläuft der Prüfkörper die jeweils angewandten Schritte Reinigungsverfahren, Handhabung, Lagerung etc. Anschließend wird die Oberflächengeometrie aufgelöst beziehungsweise die angrenzenden Produktionsflächen ausgewertet. Dabei ist es erstmals möglich, die Reinigung auch quantitativ zu begutachten, wobei auf schnelle, einfache und kostengünstige Analysemethoden Wert gelegt wurde.
Platz drei ging an die Fronius International GmbH für die Entwicklung eines Heiß-Aktiv-Plasmasystems, das unter anderem zur partiellen Reinigung der Schweißflächen von Massebolzen zum Einsatz kommt. Dafür wird das Lichtbogen‐ Plasma mittels Schutzgasstrom zur Flamme geformt, die im Kern Temperaturen von bis zu 1000 °C erreicht. Dadurch ausgelöste thermische und chemische Prozesse sorgen dafür, dass Materialoberflächen partiell und punktgenau von organischen Rückständen und filmischen Verschmutzungen befreit werden. Gleichzeitig wird die Oberfläche aktiviert. Da der Lichtbogen zwischen Plasmadüse und Wolframelektrode des Brenners entsteht, ist eine Masseverbindung zum Werkstück nicht erforderlich. Entsprechend lassen sich auch nicht metallische Materialien mit Heiß‐Aktiv‐Plasma reinigen.