Eine unschlagbare Kombination
F. Zimmermann entwickelt mit der FZG eine untenfahrende Portalfräsmaschine
Mit der neuen Baureihe FZG hat F. Zimmermann eine untenfahrende 5-Achs-Portalfräsmaschine im Portfolio, die sich für die Bearbeitung besonders langer Werkstücke eignet. Für die Be- und Entladung ist sie von der Seite zugänglich. Die Entwickler nutzen dabei das bewährte thermosymmetrische Portal und modifizierten den Grundaufbau. Das ist ein klarer Vorteil, denn der Anwender erhält mit der FZG eine stabile Anlage, die auch bei großen und langen Bauteilen höchste Präzision bietet.
„Gerade in Zukunftsbranchen wie Luft- und Raumfahrt, Energie und Schienenverkehr müssen Fertiger große, und vor allem sehr lange Bauteile effizient bearbeiten können. Mit dieser Anforderung kamen immer mehr Anfragen auf uns zu“, berichtet Daniel Demlang, Technischer Leiter bei F. Zimmermann. Um dem Markt gerecht zu werden, hat der Maschinenbauer mit der FZG nun eine neue Maschinenlinie entlang der Kundenbedürfnisse entwickelt. Die Ingenieure setzen bei dieser Baureihe auf das innovative Konzept des thermosymmetrischen Aufbaus, das sich bereits bei den Linien FZP und FZU bewährt hat – veränderten jedoch den Unterbau: „Wir haben die Maschine auf Bodenniveau abgesenkt. Damit lässt sich das Portal horizontal in fast beliebiger Länge verfahren.“ beschreibt Demlang. Zimmermann kann diese an die individuelle Anwendung anpassen. Damit eignet sich die Baureihe für die Bearbeitung kompletter Bauteile, etwa für Flügelkomponenten in der Luftfahrt, ganze Waggonseitenteile in der Schienenindustrie, Tanks im Energiesektor, Außenhautteile für die Raumfahrt oder auch Komponenten für die Abwehrtechnik.
Die Basis der neuen FZG bildet das erprobte modulare Baukastensystem von F. Zimmermann. Dieses bietet verschiedene Längen- und Höhenvarianten als auch umfangreiche Ausstattungsoptionen, wie Prozesskühlung mit Minimalmengenschmierung und ein mitfahrendes Staubabsaugungssystem für abrasive Werk- und Kunststoffe. Standardmäßig ist ein mitfahrender Werkzeugwechsler enthalten. Energieführungen und Abdeckungen sind im Boden versenkt.
„Der thermosymmetrische Aufbau macht die Maschine weniger anfällig für widrige Umgebungsbedingungen“, erläutert Demlang. Die Idee beruht darauf, dass anfallende thermische Einflüsse in erheblichem Maße durch den Aufbau der Maschinenstruktur absorbiert werden können. „Dafür haben wir bei den Maschinen unseres gesamten weiterentwickelten Portfolios Struktur- und Antriebskomponenten, Führungen sowie andere genauigkeitsbestimmende Bauteile entsprechend ausgelegt und intelligent angeordnet. Die Struktur kann sich so in unkritische Richtungen ausdehnen“, beschreibt Demlang. Der mittig geführte Z-Schieber des Portals in Doppelbrückenbauweise macht ihn besonders stabil. Mit diesem Aufbau erreicht Zimmermann eine sehr hohe Steifigkeit. Und weil es zu keiner einseitigen Erwärmung kommen kann, steigert dies die Genauigkeit enorm. Damit wird die Baureihe auch für Hochgenauigkeitsanwendungen interessant.
„Für uns war diese Kombination aus thermosymmetrischer Maschinenstruktur und dem modifizierten Grundaufbau ein logischer nächster Schritt“, sagt Demlang. Weil die Kernmaschine auf eine erprobte Technik zurückgreift, war die Realisierung in einer kurzen Entwicklungszeit möglich. Als positive Begleiterscheinung wirken sich die Synergieeffekte durch das bestehende Portfolio auch positiv auf die Wirtschaftlichkeit der Maschine aus.