Robust und noch flexibler
Die Wälzstoßmaschine LS 500 E von Liebherr mit Facelift und neuen Features
Das Wälzstoßen ist ein robustes und universelles Verfahren zur Herstellung von Verzahnungen, für die aufgrund ihrer Geometrie kein anderes Bearbeitungsverfahren in Frage kommt. Um hier noch mehr Flexibilität zu bieten, hat die Liebherr-Verzahntechnik GmbH ihre Wälzstoßmaschine LS 500 E grundlegend überarbeitet und weiterentwickelt. Zum Standard gehören jetzt ein Stoßkopf mit elektronischer Schrägführung sowie eine Schnittstelle für eine optionale Anfaseinheit.
Wer Verzahnungen an Werkstücken mit Störkonturen und geringem Werkzeugauslauf herstellen will, kommt um das Wälzstoßen meist nicht herum. Es gilt zwar nicht unbedingt als das schnellste, dafür aber als das flexibelste, vielseitigste und robusteste Verzahnungsverfahren. Mit ihm lassen sich auch Bauteile bearbeiten, für die kein anderes Verfahren in Frage kommt, wie zum Beispiel unechte Pfeilverzahnungen, Kupplungsnaben oder Antriebswellen. Werkzeuge und Spannmittel für das Wälzstoßen sind kostengünstig und universell einsetzbar.
Weiterentwicklung der LS 500 E
Die Wälzstoßmaschine LS 500 E der Liebherr-Verzahntechnik GmbH bietet zusammen mit ihrer etwas kleineren Schwester, der LS 300 E, sowie der manuell beladbaren LS 700 EM einen flexiblen, qualitativ hochwertigen und zukunftssicheren Standard vor allem für Lohnverzahner sowie für Industrie-, Nutzfahrzeug- und Aerospace-Anwendungen. In den vergangenen Jahren hat Liebherr seine Plattform für alle Verzahnmaschinen zur Bearbeitung von Werkstücken bis 500 Millimeter Durchmesser weiterentwickelt und optimiert. In diesem Zuge wurde auch die LS 500 E einem Facelifting unterzogen und grundlegend überarbeitet.
Optimierter Standard mit bewährten Komponenten
Der neue Standard umfasst einen leistungsfähigen elektronischen Stoßkopf und eine Schnittstelle für eine optionale Bearbeitungseinheit zum hauptzeitparallelen Anfasen und Entgraten. Dank ihres thermodynamischen Aufbaus ist die LS 500 E eine leistungsstarke, hochpräzise Maschine mit hoher Steifigkeit, die sich auch für die Bearbeitung anspruchsvoller Werkstoffe eignet. Unter ihrem Gehäuse im modernen Monolith-Design wurde auch die Maschinentechnik überarbeitet und weiterentwickelt.
Der Maschinentisch mit verschleißfreier, hochgenauer hydrostatischer Lagerung ist jetzt direktangetrieben, die Stoßköpfe in den Varianten SH 120/240 E sind NC-gesteuert mit elektronischer Schrägführung. „Damit lassen sich sogar asymmetrische Flankenlinienmodifikationen für spezielle Getriebeanforderungen stoßen“, betont Thomas Breith, Leiter Produktmanagement Verzahnmaschinen bei der Liebherr-Verzahntechnik GmbH.
Neuerungen für mehr Flexibilität
Wichtigste Neuerung ist die Schnittstelle im Maschinentisch für eine 90-Grad-Bearbeitungseinheit, auf der hauptzeitparallel Zusatzoperationen wie Entgraten, Anfasen mittels ChamferCut oder FlexChamfer (auch für Innenverzahnungen) oder sogar Abdachen durchgeführt werden können. „Gerade das FlexChamfern – das Anfasen mit Frässtiften – ist für Lohnverzahner eine interessante Option, wenn Taktzeiten eine untergeordnete Rolle spielen“, ergänzt Thomas Breith.
Für die Herstellung lageorientierter Verzahnungen, wie zum Beispiel unechte Pfeilverzahnungen, bietet ein neu entwickelter, optionaler Messtaster direkt auf der Werkzeugspindel die Möglichkeit einer präzisen Korrekturvermessung mit einer Messgenauigkeit von wenigen Mikrometern. „Das verbessert die Positioniergenauigkeit und führt zu einem erheblichen Zuwachs an Prozesssicherheit“, fasst Dr. Andreas Mehr, Experte für das Verzahnungsstoßen bei der Liebherr-Verzahntechnik GmbH, das neu entwickelte Konzept. Das Steuerungspult mit der Software LHGearTec ermöglicht eine intuitive Bedienung und Programmierung. Für besonders große Werkstücke ist die LS 500 E auch mit einer Arbeitsraumerhöhung erhältlich, die den Verfahrweg der Z-Achse um weitere 200 Millimeter vergrößert.
Interessant für die Lohnverzahnung ist auch die manuell beladbare LS 700 EM, die bei Bedarf auch später problemlos mit einer Roboterbeladung automatisiert werden kann. „Gerade in Bereichen mit wechselnden Losgrößen und der Fertigung von sehr großen oder sehr kleinen, komplexen und kollisionsbehafteten Teilen ist eine hohe Flexibilität das A und O“, erklärt Thomas Breith